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Fallstudie "Agrar Consulting"

Wenn Unsicherheit blockiert, bevor Technik beginnt

 

1. Ausgangssituation und Beschreibung

Agrar Consulting ist ein agiles Dienstleistungsunternehmen mit rund 35 Mitarbeitenden. Das Team plant Projekte, berät Kund*innen, koordiniert Veranstaltungen und entwickelt Kommunikationsformate und zwar schnell, kreativ, lösungsorientiert.

 

Vieles passiert gleichzeitig, oft parallel, häufig improvisiert. Doch mit wachsender Komplexität begannen sich Überlastung und Unklarheit breit zu machen: Zuständigkeiten verschwammen, Absprachen gingen unter, Termine kollidierten. Als der Vorschlag aufkam, eine KI-gestützte Lösung für Aufgabenmanagement und Informationsfilterung einzuführen, schien das logisch. Aber die Idee traf auf ein empfindliches System, das System MENSCH.

2. Herausforderungen und Konsequenzen

Im ersten Moment wurde der Vorschlag als technische Hilfe verstanden. Doch je konkreter das Projekt wurde, desto spürbarer wurde etwas anderes: Verunsicherung, Misstrauen sogar Widerstand.

Mitarbeitende fragten sich:


„Heißt Entlastung am Ende: Wir sind überflüssig?“
„Geht es um Unterstützung – oder um Kontrolle?

Die Führung begegnete der Situation mit Zurückhaltung: „Wir machen nichts über’s Knie.“ Doch genau diese Unsicherheit führte dazu, dass sich niemand wirklich verantwortlich fühlte. Statt die Idee mitzutragen, wurde sie still gebremst, nicht laut, aber spürbar. Die Angst, ersetzt zu werden, lähmte das System, noch bevor etwas passiert war.

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3. Lösungsansätze und Ideen

Statt das Projekt weiter vor sich herzuschieben, entschied sich das Unternehmen für einen klaren Schnitt: Bevor die Technik kommt, müssen wir klären, wie wir eigentlich miteinander arbeiten wollen und mit welcher Haltung wir KI begegnen.

Ein externer Workshop wurde initiiert, nicht um Technik zu erklären, sondern um Kultur zu verstehen:

  • Wo hakt es im Alltag wirklich?

  • Welche Werte sind nicht verhandelbar?

  • Was muss sich ändern und was darf bleiben?

4. Arbeit im Projekt HUMAN.EXE

Der HUMAN.EXE-Workshop eröffnete eine neue Dynamik. Zum ersten Mal wurde offen ausgesprochen, was vorher nur gedacht wurde: „Ich habe Angst, irgendwann nicht mehr gebraucht zu werden.“
Die Gesprächskultur veränderte sich.

Gemeinsam analysierte das Team,

  • wo Zusammenarbeit heute schon funktioniert,

  • welche Aufgaben wirklich belasten,

  • und wie eine technische Lösung aussehen müsste, damit sie entlastet, statt zu verunsichern.

 

Es entstand ein klares Bild: Technik soll nicht übernehmen – sie soll Orientierung schaffen. Der Fokus verlagerte sich: von der Technik auf das Team. Von der Unsicherheit auf Gestaltungsspielraum.

5. Implementierung der Ergebnisse

Die Einführung wurde in mehreren kleinen Etappen neu gedacht:

  • Ein freiwilliges Tandemteams arbeitete eng mit dem Anbieter zusammen.

  • Rückmeldungen wurden gehört – und umgesetzt.

  • Schulungen fanden in kleinen Runden statt, nah am Alltag.

Der wichtigste Effekt: Die Mitarbeitenden hatten verstanden, wofür das System da ist – und sie hatten selbst mitgestaltet, wie es aussieht. Die Einführung war nicht perfekt – aber sie war ehrlich. Und sie war getragen.

Vielleicht kennt ihr eine ähnliche Geschichte oder ihr habt verwandte Erfahrung gemacht, dann wäre es an der Zeit darüber nachzudenken was wir gemeinsam verändern wollen und wie die Veränderung aussehen könnte. Dabei unterstütze wir euch gerne.

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