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Fallstudie Weber & Söhne

Wenn Technik zu schnell für die Kultur ist

 

1. Ausgangssituation und Beschreibung

Weber & Söhne ist ein traditionsreiches Maschinenbauunternehmen mit rund 80 Mitarbeitenden, ein Mittelständler wie aus dem Lehrbuch: klar organisiert, nah dran, lösungsorientiert. Entscheidungen fallen oft im direkten Gespräch, vieles läuft über Erfahrung, eingespielte Abläufe und Vertrauen in die Praxis.

Als ein junger Projektleiter vorschlägt, eine KI-gestützte Software für Angebotsplanung und Projektsteuerungeinzuführen, stößt das zunächst auf Zustimmung. Die Geschäftsführung reagiert schnell, die Software wird gekauft, installiert, bereitgestellt. Technisch läuft alles.

Doch im Alltag zeigt sich: Die Veränderung kommt schneller als das Verständnis dafür

2. Herausforderungen und Konsequenzen

Mit der Software kommen Unsicherheit und Fragen, die niemand wirklich gestellt hat – und auf die es keine Antworten gibt:

 

„Wer entscheidet eigentlich, wie das jetzt läuft, die KI?“
„Was passiert mit unseren Abläufen, sind die nichts mehr wert?“

„Darf ich noch sagen, wenn ich’s nicht verstehe?“

„Sind "dumme Fragen" im Chatverlauf gespeichert?“

 

Statt Orientierung entsteht Verunsicherung. Schulungen fehlen, Gespräche werden gemieden, Verantwortlichkeiten bleiben unklar. Die Technik steht bereit – aber sie bleibt fremd.

Im Team wächst der Frust: Einige ignorieren die neue Lösung, andere versuchen, sie irgendwie zu nutzen, und wieder andere bauen sich eigene Workarounds. Es entstehen Lager. Die Stimmung kippt. Nicht, weil jemand gegen Veränderung ist – sondern, weil niemand weiß, wohin diese Veränderung führen soll.

3. Lösungsansätze und Ideen

Erst durch einen offenen Impuls aus dem Team wird die Schieflage sichtbar:
„Bevor wir das nächste Tool ausrollen, sollten wir mal ehrlich darüber sprechen, wo wir eigentlich stehen.“

Die Geschäftsleitung erkennt: Es scheitert nicht an der Technik – es fehlt eine gemeinsame Verständigung.


Ein externer Workshop wird angestoßen, nicht zur Produktschulung, sondern zur kulturellen Klärung. Was brauchen wir wirklich? Was ist möglich? Was ist im Weg?

4. Arbeit im Projekt HUMAN.EXE

Im HUMAN.EXE-Workshop wird nichts beschönigt – aber auch nichts überdramatisiert.

 

Gemeinsam wird erarbeitet:

  • Was macht uns als Unternehmen stark, auch jenseits der Technik?

  • Wo blockieren Gewohnheiten, wo fehlen Strukturen?

  • Welche Haltung haben wir zur Veränderung – und was fehlt uns, um sie zu tragen?

 

Mitarbeitende bringen sich aktiv ein. Es entsteht ein realistisches Zielbild: Kein System, das alles ersetzt, sondern ein Werkzeug, das unterstützt wenn man weiß, wie, wofür und durch wen.

5. Implementierung der Ergebnisse

Die Software wird nicht über Bord geworfen, sondern neu verankert:

  • Es entsteht ein KI-Pilotteam, das eng mit Fachabteilungen zusammenarbeitet.

  • Schulungen werden praxisnah entwickelt, mit echten Anwendungsfällen.

  • Rollen und Verantwortlichkeiten werden geklärt – schriftlich, nicht zwischen Tür und Angel.

  • Der Umgang mit Fehlern wird offen besprochen – nicht als Makel, sondern als Lernmoment.

 

Das Ergebnis: Die KI-Lösung ist heute Teil des Arbeitsalltags – nicht, weil sie muss, sondern weil sie verstanden wird.

Weber & Söhne zeigt, was viele Unternehmen erleben: Technik allein verändert nichts – es braucht Raum, Zeit und Dialog, um Wandel wirklich tragfähig zu machen. HUMAN.EXE bietet genau diesen Raum – mit Struktur, Haltung und dem Blick für das, was wirklich zählt: Menschen, die mitziehen können, weil sie gefragt wurden.

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